Benefizkonzert 2024 - ein großer Erfolg im vollbesetztem Saal
        Benefizkonzert 2024 - ein großer Erfolg im vollbesetztem Saal

Trauer um Zamira Menuhin Benthall

Am 31.7.2024 verstarb unsere verehrte und geliebte Ehrenvorsitzende Zamira Menuhin Benthall nach langer Krankheit.

Als Tochter von Yehudi Menuhin hat sie die von ihm gegründete Organisation Live Music Now leidenschaftlich unterstützt. Mit Zamiras Tod hat die in vielen europäischen Ländern aktive LMN-Familie eine engagierte Unterstützerin dieses großartigen Konzepts verloren.

Die 20 LMN-Vereine in Deutschland verabschieden sich zudem von einer lieben Freundin. Wir werden Zamiras bedingungsloses Mitgefühl und Engagement, ihren Humor und ihre tiefe Freundschaft schmerzlich vermissen. Dankbar erinnern wir uns an wunderbare gemeinsame Zeiten.

Nach dem unerwarteten Tod Yehudi Menuhins im Jahr 1999 war Zamira sofort bereit, die Rolle der Ehrenvorsitzenden zu übernehmen und war unseren Vereinen seitdem von Herzen verbunden.

Über mehr als 20 Jahre hinweg besuchten sie und ihr Mann Jonathan Benthall unsere Benefizkonzerte, wann immer sie es einrichten konnten, und es entwickelte sich eine enge Freundschaft, geprägt von großer gegenseitiger Wertschätzung.

Wir werden ihrer Zuneigung und Freundschaft immer gedenken.

Trauer um Peter Buck - 14.3.2024

Foto: Charles Abarr

 

Tief betrübt, zugleich mit großer Dankbarkeit nehmen wir Abschied von unserem Vereinsmitglied Professor Peter Buck, der am 14. März 2024 nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 86 Jahren in seiner Heimatstadt gestorben ist.

 

Der Cellist Peter Buck, geboren am 18. Mai 1937 in Stuttgart, war 1965 Mitbegründer des Stuttgarter Melos-Quartetts, unterrichtete seit 1975 an der Staatlichen Hochschule für Musik und darstellende Kunst Stuttgart, gab weiterhin vielerorts seine Erfahrungen weiter, bis 2022 noch an der Hochschule für Musik in Karlsruhe. Wenige Jahre nach der Gründung von Live Music Now Stuttgart im Jahr 2005 stieß Peter Buck zu uns als Mitglied und Juror bei den Vorspielen zur Aufnahme ins Stipendium. Als passionierter Förderer des Nachwuchses gefiel ihm Yehudi Menuhins bestechende Vereinsidee, die Ausbildung junger Musikerinnen und Musiker mit sozialem Engagement zu verbinden.

 

Nach seinem Studium, unter anderem bei Ludwig Hoelscher, wurde Buck nach einem sechsjährigen „Exil“ als Solocellist beim Württembergischen Kammerorchester, schnell zu einer bekannten Größe in seiner Geburtsstadt – und bald weit darüber hinaus. Mit Wilhelm Melcher (1. Violine), Gerhard Voss (2. Violine) und Hermann Voss (Viola) gründete er 1965 das Melos Quartett, das rasch über Deutschland hinaus Anerkennung erfuhr und viele Jahre eines der international führenden Streichquartette wurde. Vierzig Jahre, bis zur Auflösung 2005, war Buck der einzige Cellist dieses Ensembles, dessen Diskografie imposant ausfällt, darunter zwei Zyklen der Beethoven-Quartette, Gesamtaufnahmen sämtlicher Streichquartette von Schubert, Mendelssohn und Cherubini, außerdem eine Fülle von Einzeldarstellungen für die Schallplattenlabels Intercord, Deutsche Grammophon, Novalis und Harmonia Mundi.

 

Buck war ein gefragter Juror und Dozent bei internationalen Wettbewerben und Meisterkursen und gründete 1992 den Oberstdorfer Musiksommer, den er als künstlerischer Leiter prägte. Im Allgäu, dem er durch viele Aufenthalte in seiner Kindheit verbunden war, sollte nicht einfach nur ein weiteres Klassikfestival ins Leben gerufen werden: Buck lag es am Herzen, auch hier der konzentrierten Nachwuchsförderung, bestehend aus Meisterkursen und Konzertpodien für junge Musiker, Aufmerksamkeit zu schaffen.

 

Bis zuletzt aktiv und neugierig, mit der Partitur vor der Nase und dem Kopfhörer auf den Ohren, studierte der Allroundmusiker ihm unbekannte Werke, vor allem Sinfonien galten sein Interesse, wie seine Frau Rosalinde Brandner-Buck berichtet. An seinem 85. Geburtstag 2023 hatten seine ehemaligen Schülerinnen und Schüler ihm versprochen, beim nächsten Geburtstag 2024 die sogenannten Alumniaden wieder aufleben zu lassen, bei der es in gemeinsamen Konzerten um das ging, was Peter Bucks Lebensinhalt war: große Musik lebendig werden zu lassen. Aus dem Jahr 1996 gibt es ein wunderbares Live-Konzert-Zeugnis von einem dieser Treffen, das unter dem Titel „Rondo Violoncello“ bei Harmonia Mundi erschienen ist. Nun wird das Konzert am 1. Juni an seiner langjährigen Wirkungsstätte, der Stuttgarter Musikhochschule, zu einem dankbaren Moment der Erinnerung…

 

Die Mitglieder von Live Music Now Stuttgart trauern mit Peter Bucks Familie. Sie werden diesem großen Musiker ein ehrendes Andenken bewahren.

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